Früher Saisonauftakt: Europa Cup -TREC im Osten Frankreichs
20 Starter aus England, Schweiz, Frankreich und ich als Österreicherin gingen bei erstmals schönem Wetter in diesem Jahr an den Start.
Was war speziell?
Die POR war nur 27km lang, was aufgrund des frühen Termines sehr angenehm war. Allerdings waren immerhin 11 Kontrolltore und 5 Kontrollpunkte zu finden. Mit der Zeit durchblickte ich ein gewisses System: sieht man jemanden im Wald sitzen, ist der direkte Weg dorthin NICHT der richtige. Es war immer noch ein Hacken zu schlagen oder eine Kurve zu reiten. Obwohl ich das Ende der Strecke mit 4 Toren mit einer Engländerin gemeinsam ritt, kassierte sie noch zwei 30er, die ich vermied, indem ich meiner „Hacken-Schlag-Theorie“ folgte.
Das große Handicap bei diesem TREC war der schlammige, grundlose Boden. Schon bei der POR war der Boden auch im Wald extrem rutschig, meist versanken die Pferde bis zu den Fesseln im Matsch, oft noch weiter. Der Hufschmied hatte viele Eisen zu ersetzen. Ich bin bewusst nicht auf Tempo geritten, sondern wollte mein Pferd heil durchbringen. Ich ritt Jimmy, den Freiberger meines Mannes, denn mein Shiraz hatte sich vor 2 Wochen die Sehne verletzt. Jimmy war ein wunderbarer Partner auf der POR, weil er durch jedes Dickicht wie eine Straßenwalze ging - und wir ritten viel abseits von Wegen!
Die PTV war schwer, die Hindernisse bis zum Maximum ausgebaut. Auch hier war der Boden sehr schlecht, die Fotos sollen zeigen, was ich mit schlecht meine. Ich entschied mich, bei dem Gatsch nicht zu springen. Da ich als drittletzte in die PTV ging, waren auch alle Absprünge schon entsprechend umgepflügt. Die Furt war durch Hochwasser bauchtief.
30 Punkte verlor ich, weil ich Graben (über einen Fluss mit Absprung aus Schotter, der allerdings schon unter Menschengewicht im Schlamm versank), Hecke (im „See“) und Kombination (1m hoch) nicht ritt. Jedoch holte ich mit Jimmy bei 8 Hindernissen die maximale Punktezahl, das hat uns sehr gefreut. Insgesamt belegten wir den 8. Platz.
Es gab zwei neue Hindernisse:
Ein überdimensionales Labyrinth (9m Seitenlänge), das man auch im Trab oder Galopp durchreiten konnte.
Einhändiges Reiten: Man muss eine 15-20m lange Strecke einhändig im Schritt, Trab oder Galopp reiten, am Ende um eine Stange wenden und wieder zurückreiten, ohne Gangartenwechsel.
Die Organisation war gut, aber in gewisser Weise sehr locker: Zeitangaben und Startzeiten für MA und PTV waren bestenfalls Richwerte (10min zu früh und 60min zu spät), POR Ergebnisse waren auch So Früh noch nicht vorhanden, der Vetcheck war am Halfter, keiner trug weisse Reithosen am Sonntag und die Siegerehrung war mit/ohne Pferd mit/ohne Sattel gemischt, weil jeder unterschiedliche Infos erhielt.
Das Essen war toll mit regionalen Spezialitäten, die auch als Preise an alle Teilnehmer vergeben wurden (Wurst, Käse, Wein)! Die Organisatoren waren extrem nett und gastfreundlich und jeder Wunsch wurde erfüllt, allerdings nur, wenn man ihn auf Französisch vorbringen konnte.
À prochaine année!
(Bericht von Claudia Schwendimann)
Europa CUP
PKT
Ergebnis
1.
LUMPP Lisbeth
405
2.
BOUCHON Anthony
352
3.
MICHAUD Eric
282
4.
DALODIER Valérie
267
5.
MICHAUT Françoise
237
6.
RADELET Maude
214
7.
DAVIES Lynn
205
8.
SCHWENDIMANN Claudia
181
9.
MABBITT Lynne
126
10.
BENNET Jackie
89
Vielen Dank für die tollen Fotos von Claudia Schwendiman!