Hallo, ich heiße Alexandra, bin Westernreiterin und ich möchte euch kurz von meinem ersten Kurs im Orientierungsreiten erzählen.
Am Freitag machte ich mich gemeinsam mit meinem Quarterwallach Creamy gegen 14 Uhr bei ca. 37 Grad auf zum heißesten Kurs des Jahres: einem Orientierungsreitkurs mit Ingrid Gampe-Benedict!
Nach einer heißen Fahrt erwartete uns Ingrid bei ihrem kleinen, feinen schattig gelegenen Stall, sodass Creamy sofort aus dem Hänger in ein nettes Paddock umziehen konnte. Nach einer kurzen Rast für Pferd und Reiterin ging es um 18 Uhr los mit den ersten Übungen für den Hindernisteil im Orientierungsreiten.
PTV (Parcours en Terrain Varié) sagte mir als totalem Neuling nicht viel, aber die zu bewältigenden Hindernisse erinnerten ein wenig an den Trail im Westernreiten.
Aber es gab auch viele Aufgaben, die neu waren: Übungen an der Hand z.B. oder selbständiges Stillstehen des Pferdes, das Durchreiten einer schmalen Gasse oder unter hängenden Zweigen durchgaloppieren.
Am nächsten Tag standen noch mal PTV Übungen am Programm an deren Ende auch mein Westernpferd von beiden Seiten über die Brücke ging! Der Sprung über ein Hindernis an der Hand war etwas gewöhnungsbedürftig, aber beim zweiten Go klappte er auch schon gar nicht mehr so schlecht.
Bergauf- und Bergabreiten standen ebenso am Programm wie bergauf und bergab führen an der Hand. Im Vordergrund standen sowohl bei den PTVs als auch später im Gelände stets die Sicherheit für Pferd und Reiter, der Spaß am Teamwork mit dem Partner Pferd und das Genießen der Natur.
Selbstverständlich durfte auch die Theorie nicht fehlen. Gerade für mich Neuling waren da natürlich lauter interessante Fakten dabei. Als Höhepunkt der Theorie kam dann der Kompass ins Spiel. Theoretisch sollte ein Kompass nicht schwer zu bedienen sein, schließlich kennt doch jeder die vier Himmelsrichtungen und weiß, dass die Nadel immer nach Norden zeigt.
So weit so gut, ja. Aber dann sollte der Kompass mit der Landkarte Nord auf Nord passen und was am Boden schon schwer war, wurde im Sattel nicht leichter, was ich dann gleich am Nachmittag feststellen konnte.
Ein gemeinsamer Orientierungsritt sollte nun die Theorie mit der Praxis verbinden. Es war ein spannendes Unterfangen einem vorgezeichneten Weg mit Karte und Kompass hoch zu Ross zu folgen, aber mit Ingrids Hilfe kamen wir nicht vom Weg ab! Zumindest solange, bis sie meinte wir sollten doch ein kleines Stück jeder für sich selbst reiten.
Kann doch nicht so schwer sein, dachte ich.
Tja, falsch gedacht, denn ich war orientierungslos in der Sekunde in der ich allein war. Plötzlich waren da zu viele Wege auf der Karte und sie stimmten allesamt nicht mit den Wegen in der Realität überein und wo um alles in der Welt ist Norden?!
Mein Respekt für Orientierungsreiter stieg! Aber wie Ingrid schon in der Theorie gemeint hatte, verreiten gehört dazu und da sie das noch besser als ich wusste, holte sie mich sicher zum ausgemachten Treffpunkt. Danke!!
Den abschließenden Orientierungsritt am nächsten Vormittag durfte ich zusammen mit Petra absolvieren, die bereits bei einem KuK Bewerb gestartet war und sich im Gelände mit Karte schon super gut bewegen konnte.
So kam es, dass wir nach einem wunderschönen Ritt auf einer abwechslungsreichen Strecke 3min vor der Zeit am Ziel waren! Ein herrlicher Abschluss für einen ganz gelungenen Kurs!