Österreich war sowohl in den
Junioren- als auch in den Senioren-bewerben vertreten.
Die Seniormannschaft setzte sich
aus Fritz Kriechbaumer (OÖ), Günter Wolf (K), Karl Gruber (OÖ) Ingrid
Gampe-Benedict (NÖ) sowie den Einzelreitern Franz Feiertag (ST) und Richard
Kriechbaumer (OÖ) und die Juniorenmannschaft aus Alexandra Trudenberger (OÖ), Lisa
Kühberger (ST), Günther Zeinhofer
(OÖ), Julia Kriechbaumer (OÖ) und
als Einzelreiterin Simone Wielandner
(OÖ) zusammen.
Diese EM war ein Wettkampf mit Tücken,
bei dem das sonst so bewährte angelsächsische Organisationstalent nicht ganz den
Erwartungen entsprochen hat. Da der Bewerb in einem Naturschutzgebiet durchgeführt
wurde und die örtlichen Behörden kein gemeinsames Stallzelt genehmigten, wurden
die Pferde bei verschiedenen Farmern der Region untergebracht. Die Reiter mussten
daher ihre Pferde zu jedem Teilbewerb in die Hänger verladen, um zu den
jeweiligen Austragungsorten zu gelangen.
Königlich wurde es jedoch dann bei
der offiziellen Eröffnung der EM durch Prinz Edward im Schloßhof von Dunster
Castle, bei der auch der „Smartest- Team-Award“ an die österreichische Mannschaft
ging.
Die extrem lange POR-Strecke von
45 Kartenkilometer, was in etwa 60 gerittenen Kilometern entsprach, wies nicht
nur starke Höhenunterschiede mit meist sehr schlechtem Geläuf auf, sondern es
stellten sich auch die Tempovorgaben als unerreichbar heraus. Anders als bei
Distanzritten erfolgt der Start beim Orientierungsreiten nicht gleichzeitig,
sondern jeder Reiter startet mit einem gewissen Abstand zum nächsten in die Orientierungsstrecke.
Das große Starterfeld in Kombination mit der langen Strecke machte ein Durchkommen
bei Tageslicht für die höheren Startnummern unmöglich – davon waren auch die Österreicher
Richard Kriechbaumer und Franz Feiertag betroffen. Aus
Sicherheitsgründen musste um ca. 21 Uhr der Bewerb abgebrochen werden – zu
diesem Zeitpunkt waren noch 30 Reiter im Gelände! Trotzdem lag die österreichische
Seniorenmannschaft nach der Orientierung deutlich in Führung und war damit auf Goldkurs.
Doch dann wurde das Pferd von Ingrid
Gampe- Benedict nach dem Vortraben – Samarand trat auf
einen Stein und lahmte für wenige Minuten – aus dem Bewerb genommen. Gampe-Benedict
wurde damit trotz guter Orientierung das Streichresultat des Teams – und Team-Gold
war verloren.
Nur unwesentlich leichter, aber
wenigstens kürzer war die Junioren-Orientierungsstrecke, die Alexandra Trudenberger mit dem guten
neunten Platz beendete. Zumindest waren bei Einbruch der Nacht nach sieben Stunden
Reitzeit alle jugendlichen ReiterInnen wieder sicher ins Ziel gekommen.
Die Hindernisse der PTV Strecke waren
interessant und anspruchsvoll gebaut. Eine zu durchreitende Furt dürfte
allerdings vor dem Bewerb kaum einen Pferdehuf gesehen haben, denn sie
verwandelte sich während des Bewerbes in ein Schlammloch und musste aus
Sicherheitsgründen aus der Wertung genommen werden. Fritz Kriechbaumer und Günter
Wolf hatten in MA und PTV sehr gute Leistungen erbracht, und ob es die
Silbermedaille in der Mannschaftswertung werden konnte, lag nun bei Karl Gruber. Gruber hielt diesem Erwartungsdruck
stand und erritt volle Punkte und damit den Sieg in der MA und Rang drei in der
PTV – damit ging die Silbermedaille in der Mannschaftswertung der Senioren an Österreich.
Die Bronzemedaille in der Einzelwertung
der Senioren holte sich Fritz
Kriechbaumer, der nur um neun Punkte vor Teamkollegen Günter Wolf lag. In der Klasse der Jungen Reiter eroberte das österreichische
Team den undankbaren vierten Platz und Alexandra
Trudenberger Rang sechs in der Einzelwertung. Arnold Huber, der Teamchef der Junioren, musste vor Ort auch die
Koordination der Seniormannschaft übernehmen und schaffte es, aus elf
Individualisten und trotz des ständig notwendigen Krisenmanagements eine
Mannschaft mit Teamgeist und Zusammengehörigkeitgefühl zu formen.
HEINZ RIEGER
SILBERMEDAILLE BEI DER TREC-EM IN
GROSSBRITANNIEN
Wir haben es wieder geschafft, die Zweitbesten in der
Europameisterschaft - open für Orientierungsreiten (TREC) zu sein.
Trotz schwierigster Bedingungen gelang es dem österreichischen
Team, den 2. Platz zu erringen und damit die Silbermedaille zu gewinnen. Die
Siegesserie der Franzosen konnte leider auch diesmal nicht gebrochen werden. Den
3. Platz belegte Großbritannien.
Im Silber-Team der Senioren waren:
Kriechbaumer Fritz (OÖ) auf
Tirina Wolf Günter (Ktn) auf Odin Gruber Karl (OÖ) auf
Daisy Gampe-Benedikt Ingrid (NÖ) auf Sarmand, sowie Feiertag Franz (Stmk) und Kriechbaumer Richard
(OÖ) als Einzelreiter.
In der Einzelwertung der Senioren erreichte Kriechbaumer Fritz die Bronzemedaille.
Die jugendlichen Reiter belegten bei starker Konkurrenz - es
waren 12 Nationen am Start - den guten, aber undankbaren 4. Platz.
Im Team der Junioren waren:
Trudenberger Alexandra (OÖ) auf
Aldin Ben Najib Kühberger Lisa (Stmk) auf Lord Zeinhofer Günther (OÖ) auf
Atlantis Kriechbaumer Julia (OÖ) auf Borka und Wielandner Simone (OÖ) auf Stamina als
Einzelreiterin
Die offizielle Eröffnung dieser Europameisterschaft - open
erfolgte im Schlosshof von „Dunster Castle“ durch Prinz Edward. Im Rahmen
dieser Eröffnung wurde von einer Jury der „Smartest-Team-Award“ durch Prinz
Edward vergeben.
Dieser Preis ging an das österreichische Team, da es sich am
besten als Einheit darstellen konnte.
Die Unterbringung der Pferde war für die Organisatoren
besonders schwierig, da der Bewerb in einem Naturschutzgebiet durchgeführt wurde
und die örtlichen Behörden kein gemeinsames Stallzelt genehmigten.
So konnten die Pferde leider nur bei verschiedenen Farmern der
Region untergebracht werden.
Die Reiter mussten daher ihre Pferde zu jedem Teilbewerb in die
Hänger verladen, um zu den jeweiligen Austragungsorten zu gelangen.
Die Orientierungstrecke über 45 km war landschaftlich wohl
reizvoll, aber in Bezug auf die Orientierung extrem schwierig. Die vorgegebene
Idealzeit wurde von vielen Reitern bei weitem nicht erreicht, zumal diese am
grünen Tisch errechnet wurde. Dies führte auch dazu, dass bei Einbruch der
Dunkelheit ein Drittel der Reiter noch nicht im Ziel war und dieser Teilbewerb
vorzeitig abgebrochen werden musste.
Die Prüfung der Gangarten machte keine besonderen
Schwierigkeiten. Diesen Teilbewerb konnte Gruber
Karl gewinnen. Die Aufgabenstrecke mit einer Gesamtlänge von
2.400 Metern fügte sich mit ihren sehr selektiven Hindernissen wunderbar die die
hügelige Landschaft ein und forderte Reiter und Pferd gleichermaßen.
Alles in Allem - es war ein beeindruckendes Erlebnis, bei dem die
Reiter Gutes und Schlechtes erfahren haben. Reiter sowie Veranstalter sind um
viele Erfahrungen reicher geworden.
TREC EM Exmoor, GBR, 15.–17. September
Ergebnisse TREC-EM 2006 Einzel Allgemeine Klasse 1. Pierre Guillaume Blache (FRA) 381 Pkte. 2. Nadia Fontaine (FRA) 356 Pkte. 3. Friedrich Kriechbaumer (AUT) 349 Pkte. 4. Günter Wolf (AUT) 340 Pkte. 23. Karl Gruber (AUT) 199 Pkte. 31. Franz Feiertag (AUT) 155 Pkte. 32. Ingrid Gampe-Benedict (AUT) 151 Pkte. 39. Richard Kriechbaumer (AUT) 115 Pkte.
Team Allgemeine Klasse 1. Frankreich 989 Pkte. 2. Österreich 888 Pkte. 3. Großbritannien 706 Pkte.